Juli 2008
 

Neue Handbücher zum GPHF-Minilab®

Nach zehn Jahren Praxiserfahrung in 70 Ländern der Erde hat der GPHF die Handbücher zum GPHF-Minilab® jetzt komplett überarbeitet. Die beiden ursprünglichen Manuals und alle seit 1999 veröffentlichten acht Ergänzungsbände wurden benutzerfreundlich als Gesamtwerk zusammengefasst. Auf insgesamt gut 300 Seiten – gegliedert in die Bände „Colour Reaction Tests“ und „Thin Layer Chromatographic Tests“ – werden Untersuchungsmethoden für insgesamt 43 Arzneimittelwirkstoffe, die mit dem GPHF-Minilab® getestet werden können, vorgestellt. Jeder einzelne Test wird in den Handbüchern Schritt für Schritt beschrieben und der Erwartungsbereich der Endergebnisse durch substanzspezifische Abbildungen veranschaulicht. Die beiden Manuals beinhalten ferner detaillierte Einführungen in die jeweiligen Untersuchungsmethoden, Leitfäden und Vorlagen für Prüfprotokolle und Stichprobenplanung, sowie eine komplette Artikelliste des GPHF-Minilab® für Wiederbeschaffungen.

Die neuen Handbücher liegen ab sofort jedem ausgelieferten GPHF-Minilab® bei, stellen aber auch für alle bisherigen Nutzer des Kompaktlabors eine wertvolle Ergänzung dar, da sie jetzt auch die neuentwickelten Tests für die Arzneimittelwirkstoffe Artemether, Oseltamivir, Praziquantel und Primaquine enthalten.

Die überarbeiteten Manuals liegen zunächst in englischer Sprache vor. In den nächsten Monaten werden aber auch französische und spanische Übersetzungen zur Verfügung stehen. Zu beziehen sind die neuen Manuals direkt über den GPHF.

Demoversion der beiden neuen Manuals zum GPHF-Minilab® finden Sie hier:

    

Starke Nachfrage nach GPHF-Minilab® hält an

Wenn die weltweite Nachfrage nach dem GPHF-Minlab® ein Indikator dafür ist, wie Ernst viele Länder den Kampf gegen Arzneimittelfälschungen mittlerweile nehmen, dürften für Fälscher schwere Zeiten anbrechen.

Seit Gründung des Global Pharma Health Fund e.V. (GPHF) im Juli letzten Jahres wurde im Durchschnitt jede Woche ein Minilab zum Einsatz in Asien, Afrika oder Lateinamerika geschickt. Davon gingen allein 37 Minilabs nach Afrika südlich der Sahara zumeist in staatliche Malariakontrollprogramme, wobei die Region westlich und südlich des Horn von Afrikas (Äthiopien, Kenia, Uganda und Südsudan) durch den flächendeckenden Einsatz von 25 Minilabs von den Behörden zur Absicherung neuer arzneilicher Malariatherapieprinzipien (Arteminisinbased combination therapy) zurzeit besonders intensiv unter die Lupe genommen wird. Die Gegend ist derart von Arzneimittelfälschungen betroffen, das Kenia bereits Geheimdienstkräfte zur Bekämpfung von Fälscherbanden und Aufrechterhaltung einer geordneten Versorgung mit Malariamitteln einsetzen muss.

Auf den Philippinen – hier befinden sich bereits seit längerem fünf mobile Laboreinheiten vor Ort – soll sich der Einsatz von acht weiteren GPHF-Minilabs hingegen vornehmlich auf die Untersuchung von Tuberkulostatika konzentrieren. Auch hier werden die Labors im Rahmen eines USP-Gesundheitsprojektes die Arzneimittelqualität überwachen.

Training am GPHF-Minilab® im Südsudan und in Thailand

Nicht nur die Nachfrage nach dem GPHF-Minilab® auch das Interesse an Trainingskursen zur Anwendung der Testmethoden ist nach wie vor groß. So hat GPHF-Projektleiter Dr. Richard Jähnke im Mai sowohl im Südsudan als auch in Thailand entsprechende mehrtägige Trainings geleitet.

In Kooperation mit den Vereinten Nationen zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trainierte Dr. Jähnke in dem die Autonomie anstrebenden Südsudan fünf einheimische Pharmazeuten, die zukünftig an Grenzposten zu Kenia und Uganda, am internationalen Flughafen in Dschuba, im staatlichen Arzneimitteldepot sowie dem einzigen Lehrkrankenhaus des Landes die Arzneimittelqualität überwachen sollen. Der Fokus lag dabei auf der Einübung von Tests für Malariapräparate, da die akute Malaria eines der vordringlichsten Gesundheitsgefahren für die einheimische Bevölkerung darstellt, der nur durch eine wirksame medikamentöse Therapie begegnet werden kann.

Gemeinsam mit der technischen Unterstützungshilfe des US amerikanischen Arzneibuchbüros beriet der GPHF-Projektleiter darüber hinaus die thailändischen Gesundheitsbehörden bei der Abwehr von Arzneimittelfälschungen und trainierte Inspektoren aus ausgewählten Grenzregionen in der Anwendung des GPHF-Minilabs für spezielle Cross Border Malariakontrollprojekte. Im Rahmen „Operation Jupiter“ konnte Interpol in jüngster Vergangenheit in der Grenzregionen zwischen Burma, Thailand und China 240.000 gefälschte Malariapackungen bis zum Urspung zurück verfolgen und 24.000 Patienten vor der tödlichen Einnahme schützen.

Dr. Jähnke zeigte sich nach seiner Rückkehr nach Deutschland zuversichtlich, dass sowohl in Thailand als auch im Südsudan durch den Einsatz des GPHF-Minilab® und das von ihm geschulte Personal zukünftig ein nachhaltiger Beitrag zur kontinuierlichen Überwachung der vor Ort angebotenen Arzneimittel geleistet werden kann.


Apotheker Dr. Jähnke (Bildmitte) erläutert den Trainingsteilnehmern die Testmethoden des GPHF-Minilab.


Innerhalb kurzer Zeit führten die Teilnehmer die Arzneimitteltests eigenständig durch.

GPHF-Minilab® lieferte Datenbasis für Malaria-Studie

Das GPHF-Minilab® dient nicht nur der Arzneimittelqualität, sondern auch der Wissenschaft. Die im Mai 2008 von Bates et al. veröffentlichte Studie „Antimalarial Drug Quality in the Most Severely Malarious Parts of Africa – A Six Country Study“ (siehe PLoS ONE, May 2008, Volume 3, Issue 5, e2132) beruht in wesentlichen Teilen auf Felduntersuchungen, die mit dem Kompaktlabor des Global Pharma Health Fund durchgeführt wurden. Nach den Ergebnissen der Studie entsprach über ein Drittel der untersuchten Arzneimittel nicht den gültigen Qualitätsstandards.

» http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0002132

"Minilab Summer School" für Celesio-Apotheker

Bereits seit längerem schult auch die Celesio-Gruppe – europaweit eine der führenden Unternehmen im Apothekenmarkt (u. a. Großhandel, Apotheken) – Mitarbeiter im Umgang mit dem GPHF-Minilab®, die anschließend auf Zeit mit dem Labor in Gesundheitsprojekten in Entwicklungsländern arbeiten. Einer dieser Kurse fand jetzt unter der Leitung von GPHF-Apotehker Dr. Richard Jähnke in Frankfurt am Main statt. Trainiert wurden vier junge Apothekerinnen und Apotheker aus Norwegen und Großbritannien. Ein weiteres Training des GPHF für Mitarbeiter der Celesio-Gruppe ist für September 2008 geplant.


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Der Global Pharma Health Fund e.V. (GPHF) ist eine gemeinnützige Initiative von Merck Darmstadt.

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