Dezember 2008
 

Das 300. GPHF-Minilab® ist im Einsatz

Der Global Pharma Health Fund e.V. kann ein stolzes Jubiläum feiern: das 300. GPHF-Minilab® ist im Einsatz. In 70 Ländern der Erde und auf allen fünf Kontinenten ist das weltweit einzigartige, mobile und tropentaugliche Kompaktlabor, mit dem die Qualität von Arzneimitteln schnell und zuverlässig getestet werden kann, jetzt bereits zu finden.

Das GPHF-Minilab® wurde speziell zur Aufdeckung gefälschter oder qualitativ minderwertiger Arzneimittel entwickelt. Sie sind vor allem in Entwicklungsländern weit verbreitet und haben schon vielfach den Tod ahnungsloser Menschen verursacht. Folgerichtig liegen seine Haupteinsatzgebiete in den Ländern Afrikas (151) und Asiens (85). Über 40 häufig eingesetzte Arzneimittelwirkstoffe zur Behandlung von Infektionskrankheiten gegen Malaria, TB, AIDS aber auch gängige Antibiotika können mit dem Labor untersucht werden.

Dr. Jürgen Knackmuß, Vorsitzender des GPHF: „Wir sind stolz, dass mittlerweile schon 300 unserer Laboreinheiten weltweit im Einsatz sind. In vielen Ländern fehlen ja noch immer Einrichtungen, die die Qualität der vor Ort angebotenen Arzneimittel zuverlässig und dauerhaft überprüfen können. Mit unserem Labor und seinen einfachen und robusten Testmethoden können wir gerade dort ganz konkret Menschen vor der Einnahme gefälschter Arzneimittel schützen und zu mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung beitragen.“

GPHF spendet Minilabs für Burundi und Haiti

Aus Anlass der Auslieferung der 300. Laboreinheit hat der Global Pharma Health Fund jetzt zwei weitere GPHF-Minilabs für den Einsatz auf Haiti und in Burundi gespendet.

Empfänger des Minilabs auf Haiti ist die Organisation „Nos Petit Frères et Soeurs“ (NPFS), die in dem karibischen Inselstaat, der zu den ärmsten Ländern der Erde zählt, unter anderem ein Kinderkrankenhaus betreibt, dessen Schwerpunkte die Behandlung von HIV/AIDS, Tuberkulose, Krebs und Unterernährung sind. Zukünftig soll das vom GPHF gespendete Labor laufend die Qualität der vor Ort eingesetzten Medikamente untersuchen.


Dr. Richard Jähnke vom GPHF überreicht das Minilab an Pater Richard Frechette (rechts), der auf Haiti ein Kinderkrankenhaus leitet.

In Burundi wird das GPHF-Minilab® in einer Schule zum Einsatz kommen, in der pharmazeutisch-technischen Assistenten ausgebildet werden. Mit seinen einfachen Methoden werden die Auszubildenden in kurzer Zeit in der Lage sein, Arzneimittel zu analysieren und ihre Qualität zu bestimmen. Gleichzeitig könnte dies ein erster Schritt sind, das Kompaktlabor zukünftig auch gezielt in Universitäten und Ausbildungseinrichtungen einzusetzen, in den pharmazeutische Fachkräfte ausgebildet werden.


Das GPHF-Minilab® ist in Burundi eingetroffen und wird von den angehenden pharmazeutischen Assistenten der Ecole Polyvalente Carolus Magnus in Bujumbura in Besitz genommen.

Französische Handbücher zum GPHF-Minilab® jetzt verfügbar

Nach der englischen Fassung liegen nun auch die vollständig überarbeiteten Manuals zum GPHF-Minilab® in französischer Übersetzung vor. Auf gut 300 Seiten – gegliedert in die Bände „Tests de Reactions Colorees“ und „Tests de Chromatographie sur Couche Mince“ – stellen sie die Untersuchungsmethoden für insgesamt 43 Arzneimittelwirkstoffe vor, die mit dem GPHF-Minilab® getestet werden können. Die ersten französischen Handbücher gehen in Kürze nach Haiti, Burundi, in den Kongo sowie in Projekte der technischen Unterstützungshilfe des US-amerikanischen Arzneibuchs. Eine Demoversion der beiden Manuals finden Sie hier:


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Spanische Versionen der beiden Manuals werden zu Beginn des neuen Jahres vorliegen.

GPHF-Minilab® an Studie in Uganda beteiligt

Erneut ist das GPHF-Minilab® jetzt in eine wissenschaftliche Studie einbezogen worden. Unter Federführung der Weltgesundheitsorganisation WHO wird es in Uganda zum Einsatz kommen, um das Ausmaß der in dem ostafrikanischen Land zirkulierenden Arzneimittefälschungen zu erfassen. Hintergrund der von den ugandischen Gesundheitsbehörden unterstützten Untersuchung ist eine Stichprobe, die unlängst festgestellt hat, dass allein 35 Prozent der in der Hauptstadt Kampala vertriebenen Medikamente zur Behandlung der Malaria gefälscht sind.

GPHF-Projektleiter Dr. Jähnke wertet die Einbeziehung in die Untersuchung auch als erneuten Ausweis der Qualität der Testmethoden des GPHF-Minlab®: „Es zeigt sich immer mehr, dass mit dem Labor nicht nur fallweise ein zuverlässiger Qualitätstest durchzuführen ist, sondern dass es auch flächendeckend für komplexe Studien mit wissenschaftlichem Anspruch geeignet ist. Erst vor wenigen Monaten ist zum Beispiel eine Studie zur Qualität von Malariapräparaten in Afrika veröffentlicht worden, für die das Minilab die Datenbasis geliefert hat.“

Sie hierzu auch GPHF-News Ausgabe Juli 2008.

GPHF-Minilab® auf Fachkonferenz präsent

Im November fand in Würzburg unter dem Titel „Strategies against Counterfeit Medicines“ eine internationale Fachtagung statt, auf der auch das GPHF-Minilab® präsentiert wurde. Die u. a. von der Universität Würzburg und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft organisierte Veranstaltung machte einmal mehr deutlich, dass dem Phänomen Arzneimittelfälschungen nur durch konzertierte und länderübergreifende Anstrengungen aller Beteiligten zu begegnen sein dürfte.

16 Millionen gefälschte Pillen beschlagnahmt

Nach Informationen der französischen Nachrichtenagentur AFP wurden im November im Rahmen einer internationalen Polizeiaktion in Südostasien gefälschte Arzneimittel im Wert von mehreren Millionen Euro beschlagnahmt. In China, Kambodscha, Laos, Vietnam, Thailand, Burma und Singapur wurden insgesamt 16 Millionen Tabletten sichergestellt, die als Antibiotika oder Medikamente gegen Aids, Tuberkulose oder Malaria deklariert waren. 27 Personen wurden festgenommen.


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Internet: www.gphf.org

Der Global Pharma Health Fund e.V. (GPHF) ist eine gemeinnützige Initiative von Merck Darmstadt.

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