Aktuelle Meldungen
28.01.2011Kamerun: Gefälschte Malariatabletten am Straßenkiosk
Im Rahmen einer Schulungsmaßnahme am Minilab beim Gesundheitsdienst der Cameroon Baptist Convention (CBC) letzte Woche in Kamerun wurden zur Überprüfung der Arzneimittelqualität auch Stichproben diverser Antiinfektiva an Kiosken in der Gegend um die Kleinstadt Tika genommen. In der recht ländlichen Region erhielten die Testkäufer zur Behandlung von Malariainfektionen vielfach immer noch bereits überholte Malariamittel vom Fansidar-Typ (Sulfadoxin und Pyrimethamin). Damit nicht genug, erhielt ein entsprechendes Präparat keinerlei Wirkstoffe. Aus den gleichen Quellen bezogen die Testkäufer zudem gänzlich verfallene Penicillintabletten. Während des sonntäglichen Gottesdienstes warnten daraufhin Pfarrer, Apotheker und Schulungsteilnehmer die Gemeindeglieder im Einzugsgebiet von Tiko vor den Kauf der gefährlichen Fälscherware. Darüber hinaus wurde die Existenz von mitunter tödlichen Arzneimittelfälschungen und die Minilab-Testuntersuchungen in die Predigt eingebaut, Muster der gänzlich unwirksamen Malariamittel herumgereicht und die Ergebnisse der Untersuchungen plastisch anhand von DC-Platten dargestellt. Danach wurde die Warnung vor Totalfälschungen auch in die Nachbargemeinden und andere Einrichtungen der Gesundheitspflege weitergetragen.
- Bilder von der Schulung am Minilab inklusive Fälscherware
- Afrika: Vatikan stellt Arzneimittelfälscher an den Pranger
06.01.2011
GPHF-Minilab: Projektrückblick 2010
Der Handel mit gefälschten Arzneimitteln setzt sich ungebremst fort und die Bekämpfung des Unwesens geht weiter. Demzufolge blieb der Bedarf für Minilabs auch in 2010 ungebrochen. Im Durchschnitt ging pro Woche ein Minilab in die Projekte vorwiegend nach Afrika, Asien und den Westpazifik. Insgesamt befinden sich nun bereits 394 Einheiten in über 70 Ländern im Einsatz. Anhaltendes Engagement kam abermals vom Promoting the Quality of Medicines Programm, ein US finanziertes und von amerikanischen Fachorganisationen (US Pharmacopeia) durchgeführtes Gesundheitsprogramm zur Stärkung der Arzneimittelbehörden. Im Gegensatz hierzu widmen sich kleinere Initiativen beim Einsatz von Minilabs zumeist der schnellen und preiswerten Prüfung von Arzneimitteln im Warenbestand bei Krankenhäusern und ländlichen Gesundheitsprojekten. Um mit dem Einsatz neuer Wirkstoffe Schritt halten zu können, wurden die Minilab-Testmethoden auf nun insgesamt 52 Arzneimittelwirkstoffe erweitert. Dabei handelt es sich zumeist um Antiinfektiva zur Behandlung von Malaria, TB und AIDS. Im Rahmen dieser Indikationen ist für dieses Jahr der Einbau von fünf weiteren Wirkstoffen geplant.
21.12.2010
Indonesien: Erkennen nicht deklarierter Aidswirkstoffe in Naturheilmitteln mit Minilabs
Nach kurzer Einführung in die Arbeitsweise des Minilabs durch den Global Pharma Health Fund für fünfzehn Mitarbeiter oberer und unterer Arzneimittelbehörden letzte Woche in Indonesiens Hauptstadt Jakarta werden nun sechs von den Behörden selbst beschaffte Minilabs auf die Ballungszentren der Hauptinsel Java verteilt. Hier sollen die Minilabs die Arzneimittelämter dabei unterstützen, traditionelle Naturheilmittel (Jamus), die illegal mit hochpotenten Aidswirkstoffen verschnitten wurden, zu erkennen und aus den Verkehr zu ziehen. Der Schutz der Bevölkerung vor diesen Betrügereien erfordert eine ständige Probennahme und Testung auf Fälschungen durch die unteren Gesundheitsbehörden, eine Aufgabe, für die das Minilab mit den Möglichkeiten eines schnellen und hohen Probendurchsatzes zu geringen Kosten bereits vor Jahren erdacht und entwickelt wurde. Die Schulung am Minilab wurde von der Tochtergesellschaft des Chemie- und Pharmaunternehmens Merck Darmstadt in Indonesien gespendet, dessen Stammhaus in Deutschland zugleich den Global Pharma Health Fund e.V., eine gemeinnützige Initiative, die sich insbesondere der Bekämpfung gefährlicher Arzneimittelfälschungen verschrieben hat, unterstützt.
07.12.2010
Ruanda: Grenzübergreifende Minilab-Schulungsmaßnahme angefangen
Am Montag dieser Woche begann in Kigali (Ruanda) eine Schulung am Minilab für Mitarbeiter der staatlichen Arzneimitteldepots. Auch Mitarbeiter von der Association Regionale D'Approvisionnement en Medicament (ASRAMES), einer angesehenen Nichtregierungsorganisation in Goma (Kongo DR), die sich mit Unterstützung der EU, Fondation Damien und Médecins Sans Frontières (MSF) um die Versorgung der kongolesischen Provinz Kivu mit unentbehrlichen Arzneimitteln kümmert, nehmen an diesem Kurs teil. Durchgeführt wird die Schulung vom Partnership for Supply Chain Management (PFSCM), ein Capacity-Building-Programm gemeinsam unterhalten von Management Sciences for Health (MSH) and John Snow Inc. (JSI). Ziel des Minilab-Einsatzes auf beiden Seiten ist es, ihre Einrichtungen vor gesundheitsschädlichen Arzneimittelfälschungen zu schützen.
25.11.2010
Ghana: Gefälschte Malariamittel landesweit in Krankenhäusern vorgefunden
Im Rahmen des von der ghanaischen Arzneimittelbehörde aufgelegten Medicines Quality Monitoring Programms wurden im Laufe dieses Jahres abermals eine Reihe gefälschter Malariamittel in verschiedenen Krankenhäusern des Landes entdeckt. Bereits im letzten Jahr wurden Fälschungen des auch im restlichen Afrika gängigen Malariamittels Coartem® der Firma Novartis enttarnt. Das Programm setzt auch Minilabs zum Screening auf gefälschte Arzneimittel ein, um einen hohen Probendurchsatz zu möglichst geringen Kosten zu gewährleisten. Selbst nach all den Funden und einem Rückruf von 13 verschiedenen Präparaten kann auch weiterhin nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch weitere gesundheitsschädliche Fälscherware im Umlauf befindet. Folglich rät das den Behörden in Ghana zur Seite stehende Hilfsprogramm des US amerikanischen Arzneibuchbüros (USP PQM) allen Versorgungseinrichtungen beim Einkauf von Arzneimitteln vermehrte Vorsicht bei der Auswahl der Lieferanten walten zulassen.
11.11.2010
Samoa und Papua Neuguinea setzen auf das Minilab
Samoa und Papua Neuguinea setzen auf das Minilab, wenn es um den schnellen Aufbau erster Prüfkapazitäten zum Schutz ihrer Bürger vor lebensbedrohlichen Arzneimittelfälschungen geht. Damit die vielseitigen Möglichkeiten der Minilabs auch optimal genutzt werden können, wurde letzte Woche eine entsprechende Schulung vom GPHF-Projektleiter Richard Jähnke in Samoas Hauptstadt Apia durchgeführt. Die Schulung versetzt Mitarbeiter aus der Apotheke des Zentralkrankenhauses von Samoa als auch Mitarbeiter vom klinischen Zentrallabor Papua Neuguineas zukünftig in die Lage, im Rahmen der Wareneingangsprüfung bzw. allgemeinen Marktüberwachung gefährliche Fälschungen mit den Testmethoden des Minilabs zu erkennen. Insgesamt durchliefen die fünftägige Schulung am National Hospital „Tupua Tamasese Meaole“ acht Teilnehmer. Finanziert wurde die Maßnahme im Rahmen des Samoan Operational Tenders der asiatischen Entwicklungsbank. Die Distanz Frankfurt/Apia mit seinen 20.000 Flugkilometern ist die längste Strecke, die ein Minilab zwischen Herstellung und Einsatz auf der Erde überhaupt zurücklegen kann.
25.10.2010
Kambodscha: Polizeiattaché der französischen Botschaft spendet Minilabs
Zur schnellen Erkennung von gefälschten Malaria- und Tuberkulosemitteln, die akut einzelne Patienten und langfristig ganze Gesundheitsprogramme gefährden, spendet der Polizeiattaché der französischen Botschaft in Phnom Penh für die Gesundheitsbehörden in Kambodscha zwei Minilabs. Die Spende unterstützt auch die Arbeiten des USP Promoting the Quality of Medicines Programms vor Ort. Der Polizeiattaché berät seine kambodschanischen Kollegen in allen Fällen des organisierten Verbrechens insbesondere zu grenzüberschreitenden Fällen im südostasiatischen Raum. Hierzu zählen auch Arzneimittelfälschungen.
20.10.2010
GPHF-Minilab Projekt auf vollen Touren
Im Rahmen der Arzneimittelüberwachung zentral auf Landesebene und dezentral bei der Prüfung von Arzneimittellieferungen z.B. in Krankenhausapotheken sind für den Herbst dieses Jahres eine Reihe Minilab-Schulungsmaßnahmen zum Erkennen lebensbedrohlicher Arzneimittelfälschungen seitens des GPHF und seinen Partnern USP und MSH geplant. Diesbezüglich führt das USP Promoting the Quality of Medicines Programm derzeit Auffrischungskurse und Prüfungen zu Tuberkulosemitteln bei Gesundheitsbehörden in Kambodscha und Kenia durch und das MSH Center for Pharmaceutical Management betreut Einführungskurse bei staatlichen Gesundheitsdiensten in Ruanda, zu denen auch Teilnehmer aus Goma (Ostkongo) erwartet werden. Der GPHF selbst betreut Schulungen am Minilab für Gesundheitsbehörden der Länder Samoa, Indonesien und Papua-Neuguinea. Er fördert darüber hinaus auch Schulungen am Minilab für Gesundheitseinrichtungen der Baptist Convention in Kamerun quasi als Auftakt zum Großeinsatz von Minilabs in fünfzehn Ländern der westafrikanischen Wirtschaftsunion (ECOWAS) im nächsten Jahr.
15.10.2010
Weltweite Fahndung gegen Arzneimittelfälscher im Internet sehr erfolgreich
Unter Führung von Interpol und der Weltgesundheitsorganisation (WHO/IMPACT) haben Behörden aus über 40 Ländern im Rahmen der weltweiten Polizeiaktion „Operation Pangea III“ in dieser Woche illegale Internetapotheken ausgehoben, tausende potentiell schädlicher Arzneimittel sichergestellt und weltweit 76 Festnahmen durchgeführt, 5 davon im Nachbarland Österreich. In Deutschland identifizierte das Bundeskriminalamt etwa 100 illegale Internetportale. Die Ermittlungen dauern noch an.
12.10.2010
Thailand: Große Mengen gefälschter Arzneimittel sichergestellt
Thailändische Sicherheitsbehörden beschlagnahmten kürzlich große Mengen gefälschter und illegal importierter Arzneimittel im Wert von weit über 3 Millionen US Dollar allein bei einem Großhändler. Gesundheitsminister Jurin Laksanavisit sieht die jüngste Sicherstellung großer Mengen gefälschter Arzneimittel auch als ein Erfolg seiner Behörde, Verbraucher vor Medikamenten mit ausgeprägten technischen Mängeln zu schützen. Ähnliche Maßnahmen im benachbarten Kambodscha führten im August dieses Jahres zur Sicherstellung und Vernichtung von fast 20 Tonnen gefälschter Arzneimittel. Beide Aktionen gehen auch auf Ergebnisse langjähriger Studien zur Qualität von Arzneimitteln in den Mekong-Anrainerstaaten zurück, die Behörden wie Politiker die Gefahren gefälschter Malariamittel plastisch vor Augen führen konnten.
14.09.2010
GPHF Frankfurt: Handbuchergänzung 2010 nun in Französisch und Spanisch verfügbar
Seit gut zehn Jahren stellt der GPHF mit seinen Minilabs einfache Tests zum Nachweis von Arzneimittelfälschungen mittels der Dünnschichtchromatographie preiswert zur Verfügung. Versorgungseinrichtungen der Gesundheitsdienste und Arzneimittelbehörden in über 70 Ländern haben dieses Konzept bereits aufgegriffen. Mehr als 350 Minilabs befinden sich in Afrika, Asien und Lateinamerika im Einsatz. Anfänglich nur in Englisch veröffentlicht, stehen die neuen Methoden nun auch in Französisch und Spanisch zur Verfügung. Für insgesamt 52 Arzneimittelwirkstoffe, zumeist Antiinfektiva, kann nun der Gehalt in Fertigarzneimitteln schnell und unkompliziert überall auf der Welt überprüft werden.
02.09.2010
Afrika: Vatikan stellt Arzneimittelfälscher an den Pranger
„Rund 700.000 Menschen sterben jedes Jahr durch gefälschte Medikamente gegen Malaria und Tuberkulose“ berichtet der Nachrichtendienst des Vatikans. „Ein Großteil der Opfer sind Afrikaner“. Durch eine zu geringe Dosierung der Wirkstoffe wird nur ein Teil der Krankheitserreger bekämpft, mit dem Ergebnis, dass die überlebenden Erreger gegen den Wirkstoff resistent werden. „Die Entstehung von Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind, betrifft jedoch nicht nur Menschen in Afrika, weshalb die Bekämpfung des Handels mit gefälschten Arzneimitteln im Interesse der gesamten Menschheit liegt.“ Diözesan-Apotheken des National Catholic Health and Pharmaceutical Services in Ghana waren eine der ersten Beschaffungsstellen für Arzneimittel, die Minilabs zum Schutz gegen gefälschte Medikamente eingesetzt haben. Die Einrichtung entsprechender Arzneimittelprüfungen beim Gesundheitsdienst der Cameroon Baptist Church steht kurz bevor und für eine größere Studie zum Fälschungsaufkommen in Westafrika sollen im nächsten Jahr Minilabs die Basistechnologie liefern.
30.08.2010
Ostafrika: Polizei stellt 10 Tonnen gefälschter Arzneimittel sicher
Mit Unterstützung von Interpol und IMPACT, der Sonderarbeitsgruppe der Weltgesundheits-organisation (WHO) zu Arzneimittelfälschungen, stellten im Juli und August diesen Jahres Polizei, Zoll und Arzneimittelbehörden von Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania, Sansibar und Uganda insgesamt 10 Tonnen gefälschter Medikamente sicher. Dieser Zugriff ist eine Verlängerung von Operation Mamba I und Mamba II vom Sommer 2008 und 2009 in diversen Ländern dergleichen Region.
25.08.2010
Tansania: Wegen häufiger Fälschungen gänzliches Vertriebsverbot für Metakelfin Malariapillen
Fälschungen zum Malariamittel Metakelfin sind seit längerem bekannt und treten in Ostafrika in regelmäßigen Abständen auf. Zum Fall im Vorjahr liegt ein umfangreicher Filmbericht vor. Im jüngsten Fall griffen die Gesundheitsbehörden nun zu einer drastischen Maßnahme: zur Abwehr von Gesundheitsgefahren und Schutz der Bevölkerung vor unwirksamen Malariatabletten wurde der Import, der Vertrieb, die Abgabe und Verabreichung des Malariamittels Metakelfin vorübergehend vollständig ausgesetzt. Die Bekanntgabe der Entscheidung befindet sich auf der Homepage der tansanischen Zulassungsbehörde hier.
20.08.2010
Kambodscha: Tonnen gefälschter Arzneimittel sichergestellt
Vertreter der kambodschanischen Eingriffsbehörden vernichteten 19 Tonnen gefälschter Arzneimittel, die in Apotheken der Hauptstadt Phnom Penh und von Schmugglerringen seit März diesen Jahres beschlagnahmt wurden. Dieser Erfolg ist ein Ausdruck der Anstrengungen, die das Land seit einigen Jahren unternimmt, um die Ausbreitung gefälschter Medikamente durch mehr Investitionen in die Arzneimittelzulassung und den Ausbau von Prüfkapazitäten regionaler Untersuchungsämter mit Minilabs und Hightech auf zentraler Ebene zu unterbinden.
05.07.2010
Westafrika: Minilabs hoch im Kurs beim Einsatz gegen Arzneimittelfälschungen
Gefälschte Arzneimittel sind in Westafrika weit verbreitet und machen dort je nach Land bereits 15 bis 50% des Pharmahandels aus. Mit den Fälschungen steigt auch die Anzahl teils tödlich verlaufender Therapieversager und Resistenzen alarmierend an. Bei der Abwehr von Gesundheitsgefahren stellt das Phänomen gefälschter Arzneimittel an den Verbraucherschutz gänzlich neue Herausforderungen, die letzte Woche in Dakar, der Hauptstadt Senegals, zwischen Gesundheits- und Ordnungsbehörden der fünfzehn Mitgliedsstaaten der westafrikanischen Wirtschaftsunion (ECOWAS), mehreren Hilfsorganisationen (WAHO, IMPACT, USP/PQM etc.), Interpol, und Industrie diskutiert wurden. Die Pläne sehen spezifische Lösungsansätze für die Region vor, wobei die für ländliche Gegenden in sich geschlossene Technologie des Minilabs mit ihren weitreichenden Testmethoden zur Aufdeckung gefälschter Medikamente hoch im Kurs steht. Insbesondere Fälschungen mit Qualitätsmängeln können damit schnell zu geringen Kosten erfasst und die Ergebnisse der Sichtung inkl. Probenmaterial an die Behörden der Länder, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Interpol zur gerichtsverwertbaren Analyse und Gefahrenabwehr weitergeleitet werden. Die Blaupause für das Vorgehen entstand im Rahmen von Arzneimittelüberwachungsprogrammen in den Mekong-Anrainerstaaten, die zur Beschlagnahmung großer Mengen gefälschter Arzneimittel unter dem Decknamen „Operation Storm“ führten.
23.06.2010
Internet: Gefälschtes Virenmittel enthält Antibiotikum
Die Einheit zur Verbrechensbekämpfung bei der US amerikanischen Arzneimittelbehörde trat kürzlich als Pseudokunde im Internet auf und erhielt prompt gefälschtes Tamiflu. Gegenüber dem Original erhielt die Fälschung allerdings nicht das gewünschte Virenmittel Oseltamivir sondern das Antibiotikum Cloxacillin welches zu lebensgefährlichen Reaktionen bei Patienten führen kann, die gegenüber Penicillin allergisch sind. Dieser Fall ist nur einer von vielen bei dem gefälschtes Tamiflu in die legale Arzneimittelvertriebskette eingeschleust werden konnte und das Minilab hält daher bereits seit Jahren Schnelltests zur Aufdeckung entsprechender Präparate vorrätig. Im Rahmen des Ausbruchs der Schweinegrippe vor einem Jahr hatte die europäische Arzneimittelagentur ebenfalls vor gefälschten Virenmittel gewarnt.
26.05.2010
Weltgesundheitsorganisation engagiert in der Bekämpfung gefälschter Arzneimittel
Im Rahmen des jährlichen Rechenschaftsberichts legte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) letzte Woche in Genf der Weltgesundheitsversammlung (WHA) auch einen Bericht des Engagements zu gefälschten Arzneimitteln vor. Hierin wird für die letzten 25 Jahre präzise dargestellt, wie die WHO sich der Problematik annahm und Lösungsvorschläge gerade für die am stärksten betroffenen Länder mit zumeist schwachen oder gänzlich fehlenden Aufsichtsbehörden erarbeitet hat. Maßnahmen zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen sind auch in der WHO Medicines Strategy 2008-2013 beschrieben und beide Dokumente unterstreichen den Willen der WHO, sich auch weiterhin dieser Herausforderung für die Gesundheitsdienste und den Verbraucherschutz zu stellen.
06.05.2010
Kambodscha: Flut gefälschter Arzneimittel eingedämmt
Durch die Zusammenarbeit mit USP/PQM und dem Ausbau von Testkapazitäten für Arzneimittel durch die Einrichtung von zwölf Minilab-Analysecamps in den Jahren 2003 bis 2005, konnten Kambodschas Gesundheitsbehörden erstmals die dramatische Ausbreitung gefälschter und technisch minderwertiger Malariamittel ermitteln. Jüngste Beobachtungen weisen auch auf das Problem gefälschter Arzneimittel zur Behandlung der Helminthiasis hin. Die gleichzeitige Sammlung von Beweismittel zum Umgang mit gefährlichen Plagiaten versetzten die Behörden nun in die Lage, die Schließung von zwei Dritteln aller illegalen Apotheken anzuordnen. Durch die Zusammenstellung weiterer Beweismittel soll der Handel mit den zumeist tödlichen Imitaten bald gänzlich unterbunden werden können. Hauptsächlich die Möglichkeit Fälschungen nach Art und Menge nachweisen zu können, aber auch der offene Umgang mit Informationen und die Aufklärung der Bevölkerung waren die Wegbereiter dieses Erfolgs.
14.04.2010
Russland: Minilab-Schulungsmaßnahme für TB-Kliniken
TB-Kliniken in Moskau, Wladimir und Orel wurden jüngst mit GPHF-Minilabs ausgerüstet. Dies erlaubt den behandelnden Ärzten die Qualität der eingesetzten Antituberkulotika schnell vor Ort in ihrer Klinik selbst auf Fälschungen zu prüfen und rechtzeitig noch vor ihrer Anwendung zu entfernen. Mitarbeiter aus den Klinikapotheken und von Arzneimittelbehörden wurden letzte Woche an der zentralen Tuberkuloseklinik in Moskau, welche zugleich WHO-Collaborating Centre ist, entsprechend am Minilab geschult. Die Pilotstudie zur Sicherung der Qualität von Antituberkulotika wird vom Promoting the Quality of Medicines (PQM) Programm , einer Arzneimittelqualitätsinitiative der US amerikanischen Entwicklungshilfe (USAID) zusammen mit der US Fachorganisation für Arzneimittelstandards (USP) durchgeführt. Auch GPHF-Projektleiter Dr. Richard Jähnke war vor Ort und unterstütze die Schulungsmaßnahme. Gestreckte Tuberkulosemittel fördern die Ausbildung multiresistenter Tuberkelbazillen und sollten möglichst noch vor Behandlungsbeginn erkannt und aussortiert werden.
06.04.2010
Mekong/Südostasien: Konferenz zur Sicherung der Arzneimittelqualität
Gesundheitsbehörden von Ländern aus der Region und Experten internationaler Organisationen trafen sich letzte Woche in der Hauptstadt der Volksrepublik Laos, um sich über die Erfolge der Mekong-Anrainerstaaten bei der Bekämpfung gefälschter Arzneimittel in den letzten fünf Jahren zu informieren. Kernfragen und Lösungen zur Sicherstellung und Überwachung der Versorgung der Bevölkerung mit qualitätsgesicherter Medizin auch in den nächsten Jahren in Südostasien wurden diskutiert, wobei das GPHF-Minilab abermals die Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Ausgerichtet wurde die Konferenz vom Promoting the Quality of Medicines Programm (USP/PQM) gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden der Volksrepublik Laos. Die anderen fünfzig Teilnehmer vertraten Arzneimittelbehörden aus Thailand, Kambodscha, Vietnam und den Philippinen sowie globale Geberorganisationen wie z.B. GFATM, USAID, BMGF , WHO und JICA.
19.03.2010
GPHF Frankfurt: Minilab Testmethoden aufgestockt
Mit der weltweit grassierenden Zunahme von Arzneimittelfälschungen, insbesondere in den Entwicklungsländern, greifen die Fälscher auf immer neue Wirkstoffe zurück, was zur Sicherstellung der Versorgung mit Arzneimitteln hoher Güte und der Abwehr steigender Gesundheitsgefahren durch Fälschungen eine fortlaufende Überwachung der Arzneimittelmärkte mit immer neuen Labortests erfordert. Dies war Anlass für die Entwicklung und preiswerte Bereitstellung neuer Minilab-Schnelltests. Mit dem neuen Repertoire an Testmethoden können zukünftig noch mehr Antibiotika, Tuberkulostatika und Malariamittel, insgesamt nun 52 Einzelwirkstoffe und deren Mehrfachkombinationen, auf Echtheit geprüft werden. Das Angebot von Minilab-Referenzstandards wurde entsprechend ausgedehnt, die Grundausstattung an Laborgeräten und Chemikalien bleibt jedoch unverändert.
03.03.2010
Kenia: Neuinszenierter GPHF-Dokumentarfilm über gefälschte Arzneimittel
Aus den Anfängen der Projektarbeit zum GPHF-Minilab wurde kürzlich der fast vergessene Dokumentarfilm „Harm or Heal“ über die Gesundheitsgefahren von Arzneimittelfälschungen wiedergefunden. Ohne viel an Aktualität eingebüßt zu haben, wurde das Filmmaterial jüngst für künftige Auftritte im Rahmen der Gesundheitsaufklärung digital aufbereitet und neuinszeniert.
25.02.2010
Tansania/Uganda: Dokumentarfilm über gefälschte Malariamedizin
Der Handel mit gefälschten Arzneimitteln gilt als einträgliches Geschäft mit jährlichen Milliardenumsätzen. Obwohl im Zentrum zumeist gefälschte Lifestyle Medikamente stehen, häufen sich mehr und mehr die Fälle, in denen selbst lebensrettende Medizin gefälscht wird. Der Dokumentarfilm „Kill or Cure“ folgt den weltweiten Spuren der Medikamentenfälscher und legt die Gesundheitsgefahren offen.
09.02.2010
Subsahara Afrika: ein Drittel aller Malariamittel mit Qualitätsmängeln
Erste Ergebnisse der QAMSA-Studie zur Bewertung der Qualität von Malariamitteln im südlichen Afrika von drei aus zehn Ländern zeigen, dass ein hoher Prozentsatz der wichtigsten Malariamittel in Uganda, Madagaskar und im Senegal von minderer Qualität sind und der Ausbreitung von Malariaresistenzen Vorschub leisten. Die Ergebnisse wurden gestern im Rahmen des Promoting the Quality of Medicines (PQM) Programms vom US amerikanischem Arzneibuchbüro (USP) vorgestellt. Die gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellte Studie setzte im ersten Schritt 25 GPHF-Minilabs zur Durchführung von Schnellanalysen vor Ort ein, deren Ergebnisse später in den Laboratorien von USP Rockville (USA) anhand 40% des Probenmaterials verifiziert und bestätigt wurden.